Nicht nur nett, sondern ehrlich

Authentische ehrliche  Kommunikation

Familien- Angehörigenseminar 7./8. September 2013 in Bad Herrenalb      

Das Seminar begann ungewöhnlich, nämlich mit der Frage, was braucht Ihr, damit es ein gutes Seminar wird? Wir trugen manches zusammen wie Vertrauen,  Ehrlichkeit, Respekt aber auch Bewegung, Humor, gutes Essen und Raucherpausen. Und der Beginn war Programm, denn der Referent Klaus Vogelsänger setzte sehr auf uns als lebenskompetente Menschen. Es war mehr ein Gemeinschaftswerk mit viel heiterer Atmosphäre.

Danach stellten wir uns vor mit einem indianischen  Redestab und dem Ritual, erst wenn der Stab mich erreicht das zu sagen, was gerade kommt und alle anderen hörten konzentriert zu.

Es wurde mit ganz neuen Mitteln gearbeitet. Klaus las uns viele Weisheitsgeschichten vor; wir erinnerten uns an Plätze, an denen wir uns sehr wohl gefühlt hatten und wir haben viele verschiedene Übungen erlebt, um Gefühlen Ausdruck zu geben bis hin zum Tanzen.

Thematisch wurde es, als wir dann Geschichten suchten, die einzelne mitgebracht hatten und an denen wir unsere Kompetenz ausprobierten. Der Ansatz war:  „Ihr alle wisst bereits die Lösung, gemeinsam werden wir sie aufdecken". 

Eine Geschichte  wurde nach Einweisung von zwei Stellvertretern gespielt, danach wurden die Gefühle ausgesprochen, die bei den Vertretern aufkamen und neue Möglichkeiten im Spiel erprobt. Alle anderen waren Zuschauer und ließen dies auf sich wirken; sie konnten später Ihre Gefühle äußern. Dies war sehr intensiv und bewegend.  Nach einer Pause besprachen wir ein weiteres Thema, bei welchem wir jetzt konkrete Vorschläge machen konnten, diese aber im Stile eines Märchens. Jeder sollte mit dem Satz beginnen: "Ich kenne eine Frau, die…"   und dann seine Gedanken dazu äußern. 

Abends bot Klaus einen Wohlfühlabend an, der sehr gut ankam und an dem viele die Erfahrung machten, dass Berührungen und Massage ein urmenschliches Bedürfnis sind und heil machen können.

Am Sonntagmorgen hörten wir zur Einstimmung  zwei Geschichten und zwar in der Art wie Indianer am Lagerfeuer und danach kam die Frage:  "Was ist noch übrig?" Wir prüften nochmals unsere Liste und arbeiteten dann mit folgender Technik: zu jeder Person mit einem Thema setzten sich andere in Gruppen dazu und überlegten, was könnte demjenigen weiterhelfen. Die Hilfsangebote reichten von in Worte fassen, was ich als Gefühl oder Verletzung gehört habe, über Verständnis ausdrücken, Mitgefühl zeigen, Feedback geben, Trost spenden bis in den Arm nehmen, zudecken, Hand auf die Schulter legen. Dies  war ein ganz berührendes Erlebnis.

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Zum Ende nochmals sammeln was hab ich erlebt  habe  und das war eine ganze Menge: veränderte Sichtweisen, viele Anstösse,  Nähe , Solidarität und Kompetenz, Lachen und Weinen,  Musik und Humor, Verbindung und Vernetzung.

Das Seminar zeigte durch den Ansatz „ zusammen wissen wir genug“ , wie diese Kompetenz die Atmosphäre verändert, weg vom Defizit hin zur Zuversicht und Heiterkeit. Die Mittel dazu waren ganz viele Bilde , die sich verankern und weiterwirken. Z.B. mich umtopfen, Stolpersteine einladen, Perlen finden, Wohlfühlplätze erinnern,  die Verwendung von Geschichten , Musik und Bewegung , die Spass machen und die Zuversicht stärken, dass eine Lösung in Sichtweite ist.

Simone Engels