Frauenseminar im Allgemeinen und im Besonderen

Als Frauenbeauftragte des Landesverbandes Baden ist das Frauenseminar seit Jahren fester Bestandteil und Höhepunkt meiner Freundeskreisarbeit. Es ist einfach wunderschön, die eigene Entwicklung zu spüren. Aber als Geschenk und echte Bereicherung empfinde ich es, Anteil an der Entwicklung so vieler liebgewonnener Frauen nehmen zu dürfen; sei es als stille Beobachterin, als Impulsgeberin oder gar als Vorbild.

Es freut mich jedes Jahr besonders, wenn Frauen zum ersten Mal und mit einer gesunden Skepsis anreisen, am Ende begeistert abreisen und mir ein Wiedersehen im nächsten Jahr prophezeien. In diesen Momenten spüre ich intensiv, wie wertvoll und richtig die Arbeit des Frauen-Teams ist. Ich bin übrigens stets aufs Neue verblüfft, wie unangestrengt unsere Zusammenarbeit abläuft, wenn wir uns gegenseitig inspirieren und ergänzen, und unsere Energie gemeinsam dahin strömt …

Ich selbst bin überzeugt davon, dass Frauen-, wie Männer-Arbeit eine wichtige Ergänzung zur gemischten Gruppenarbeit sind und ich hoffe, diese Erfahrung weitergeben zu können, damit entsprechende Angebote mit wachsender Teilnahme angenommen werden.

Aber nun zu einem kurzen Erlebnisbericht des diesjährigen Seminares, mit dem Thema: "Wer bin ich? Wie will ich sein? Wie soll ich sein?", welches 36 Frauen nach Bad Herrenalb lockte. 

Für mich begann das Wochenende mit einer Autopanne, d.h. statt in Ruhe anzukommen, eine letzte Teambesprechung abzuhalten und alle schon mal vorab zu begrüßen, telefonierte ich mit meinem Partner, dem ADAC und dem Abschleppdienst; nebenbei noch ein Besuch in der Werkstatt des Nachbarortes … aber „So ist das Leben“.

Nach dem Abendessen und der offiziellen Begrüßung veranstalteten wir eine Art Speed-Dating, bei dem die Frauen sich in wechselnden Vierer-Grüppchen zu verschiedenen themenbezogenen Fragen austauschten.

Der Samstag begann mit einem persönlichen Highlight. Claudia Olma, Darstellerin des Figurentheaters Marotte, spielte für uns „Das kleine Ich bin ich“. Im Nu war unsere kindliche Begeisterung geweckt, die Augen leuchteten und wir landeten spielerisch mitten im Thema.

Nachdem ich meinen ganz persönlichen Standpunkt zu den leitenden Fragen in Worte gefasst hatte, teilten wir uns in vier Kleingruppen auf, welche von meinen Team-Mitgliedern Sheila Küffen, Ute Meise, Simone Engels und Uta Münchgesang geleitet wurden. Hier folgte eine Vorstellungs- und Befindlichkeitsrunde mithilfe mitgebrachter Lieblingsfotos.

Nach dem Mittagessen begrüßten wir unsere Referentin Jacqueline Engelke, welche sich dem Thema mit Kurzfilmen, Übungen, Rollenspielen und gut aufbereiteten Informationen von der kommunikativen Seite näherte. Zudem starteten wir mit unserer Arbeit im eigens eingerichteten Fotostudio, für das wir einiges an Requisiten zusammengetragen hatten, um jeder Teilnehmerin die Möglichkeit zu einem Wunschbild zu bieten. Ich persönlich habe mir vorgenommen, künftig mehr Spielerisches in mein Leben zu integrieren und das mit Trommel und Puppe zum Ausdruck gebracht. Es entstanden viele schöne Fotos und ganz viel Spaß.

Am Samstagabend gab die Sängerin und Songwriterin Ute Ullrich für uns exklusiv ein Konzert, welches so liebevoll, authentisch und mitreisend war, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt all mein Chaos mit dem Auto vergessen war. Ich fühlte mich für jede Minute Stress entschädigt und der Song „So wie ich bin“ ist inzwischen zu einem treuen Begleiter geworden.

Am Sonntag setzten wir unsere Übungen im Bereich Kommunikation bis zum Mittagessen fort und verabschiedeten Jacqueline dann völlig zufrieden. Nach dem Essen kamen wir noch einmal in den Kleingruppen zusammen, zum Austausch darüber, was uns besonders bewegte, was wir für uns erkannten und was uns  nach dem Seminar nachhaltig beschäftigen sollte. Dann durfte sich eine Jede mit einem Zettel auf dem Rücken positives Feedback einsammeln, welches als Erinnerung und Verankerung zusammen mit den Fotos später verschickt werden wird.

Es folgte, wie üblich, eine Themensammlung für das nächste Frauen-Wochenende, vom 03.-05. Juli 2015. Dann unsere traditionelle Sonnenblume und ein herzlicher Abschied von allen, mit sehr viel Dank und Lob für unser Frauenteam. Hiermit schließe ich und bin ebenfalls dankbar dafür, so viel Unterstützung, Offenheit und Begeisterungsfähigkeit  erlebt zu haben. 

Christina Welzel