S.o.G. - Der bundesweite Impuls im Gruppenalltag der Freundeskreise

Die Ziele: gesünder zu essen, sich mehr zu bewegen und den Zigarettenkonsum einzuschränken, sind bei den Freundeskreisen im Gruppenalltag angekommen! „Sucht-Selbsthilfe optimieren durch Gesundheitsförderung" (S.o.G.) lautete der Titel des vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierten Projektes, mit dem die Sucht-Selbsthilfeverbände ihre 83.000 Gruppenteilnehmer in rund 4.800 Gruppen zu einem gesundheitsbewussten Leben motivieren und neue Impulse setzen wollten.

Im Mittelpunkt des auf zwei Jahre angelegten Projektes standen die Themen: „Ernährung“, „Bewegung“ und „Rauchen“. Informationen dazu wurden in drei Workshops an 100 Ehrenamtliche aus den Selbsthilfe-Gruppen der fünf Verbände vermittelt. Sie sollten das so erworbene Wissen bundesweit in ihre Gruppen und ihre Regionen tragen. Das Projekt bot damit auch die große Chance, Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Bildung zu erreichen.

Die Selbsthilfegruppen der Freundeskreise sind für Suchtkranke und Angehörige eine bewährte und hilfreiche Anlaufstelle, um die Abhängigkeit und deren gesundheitliche Folgen aufzuarbeiten. „Lebensnahe und langfristige Hilfe in der Gemeinschaft und der Begegnung erleben" ist ein Motto der Freundeskreise - mit S.o.G. ist das auch zum Thema Gesundheit gelungen. In diesem ganzheitlichen Ansatz sind dabei folgende Aspekte im Besonderen von Bedeutung:

  • Die Gesundheit erhöht eine zufriedene Abstinenz.
  • Die Attraktivität der Gruppen wird durch neue Angebote verbessert.
  • Der Zusammenhalt in den Gruppen wird gestärkt.
  • Freude und Genuss vermitteln Lebensqualität.

Die Ideen gestalteten sich vielschichtig und manche Gruppen setzten folgende Beispiele in der Praxis um:

  • Wandern bzw. Fahrradtouren am Wochenende
  • Lauftreffs, Nordic Walking
  • Rauchfreie Gruppenabende
  • Großveranstaltung zum Thema Familie und Gesundheit
  • Nichtraucherseminare
  • Obstteller bei Gruppenabenden und Seminaren
  • Kochgruppe

Befürchtungen, dass man in den Gruppen auf Abwehr und/oder Trägheit stoßen würde oder Gruppen sich gar spalten könnten,  bestätigten sich nicht. Vielmehr bestärkten sich im Projekt u. a. Leitsätze der Freundeskreise wie „ganzheitlich gesund und  zufrieden abstinent!"

Über die praktische Anwendung der Aktivitäten konnten persönliche Beziehungen und Freundschaften gepflegt und intensiviert werden und dienten im positiven Sinne der Attraktivität der Gruppen. Der ganzheitliche Ansatz des Projektes passte hervorragend zu einem weiteren Leitsatz der Freundeskreise: „Wir sehen den ganzen Menschen". Selbsthilfegruppen der Freundeskreise leben und fördern die Gesundheit mit dem, was sie anbieten. Verhaltensänderungen in kleinen machbaren Schritten implizieren kleine Fortschritte, die jeder für sich selbst bestimmt. Mitmachen ist freiwillig und soll Spaß machen - es funktioniert wunderbar!

Cornelia Breithaupt