Interview mit Jacqueline Engelke
Jaqueline Engelke (geb. 1957) arbeitet seit 1995 für den Gesamtverband der Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk, seit 2000 auf selbständiger Basis. Unter anderem begleitete sie das 2008 bundesweit initiierte Projekt SOG (Suchtselbsthilfe optimieren durch Gesundheitsförderung) und unterstützte das Team Frauenarbeit Landesverband Baden e.V. zum Frauenseminar 2009 als Referenten zum Thema „Liebe - Glück – Zufriedenheit“.
Ihre Jugend verbrachte sie im Harz. Die intensive Förderung der Mutter, der Großeltern und der Verwandtschaft ermöglichten ihr schon mit 15 Jahren ein Jahr USA. Das Abitur sowie das Psychologie- und das Aufbaustudium Journalismus dankt sie ebenfalls der Unterstützung der Menschen, die sie ihres Weges begleiteten.
Inzwischen arbeitet Jacqueline Engelke als Journalistin und PR Beraterin, gibt Seminare und Workshops und übernimmt gerne und häufig Seminare für die Freundeskreise. Jacqueline Engelke sagt über sich selbst: „Gerade in der Suchtselbsthilfe bei den Freundeskreisen, habe ich eine Reihe wunderbarer und interessanter Menschen kennen gelernt, mit denen es viel Freude macht, zu arbeiten. Weil sie sehr reflektiert sind, weil sie an sich arbeiten und arbeiten wollen. Das war mir oft selbst ein Beispiel, auch an meiner persönlichen Entwicklung weiterzuarbeiten. Natürlich hat mich die Jugend in den 70er Jahren geprägt, eine aufregende Zeit, in der es noch so etwas wie Idealismus gab. Es war mir sicher nichts in die Wiege gelegt. „Meistens habe ich es einfach gemacht!“
Fragen zur Person…
fk-a: Was war Ihr Berufswunsch als Kind
Engelke: Schriftstellerin. Ich wollte immer etwas mit Menschen und mit Schreiben zu tun haben.
fk-a: Was ist das Schönste an Ihrer Arbeit?
Engelke: Mit Menschen und mit Worten arbeiten zu dürfen.
fk-a.: Was war Ihr größter Erfolg?
Engelke: Den damaligen Numerus Clausus für das Psychologie-Studium zu erreichen und überhaupt zu studieren. Trotz Höhenangst zu Fuß auf den Eifelturm zu klettern.
fk-a: Worauf sind Sie persönlich stolz?
Engelke: Auf meine Freundschaften. Auf das Jahr in den USA. Auf mein Abiturzeugnis.
fk-a: Könnten Sie ohne Arbeit leben?
Engelke: Ohne Lohnarbeit ja (auf Hausarbeit kann ich ebenfalls gut verzichten) – ohne sinnvolles Tun schlecht.
fk-a: Was ist das Schönste nach der Arbeit?
Engelke: Ein heißes Bad mit Kerze und Buch im Winter. Im Sommer draußen zu sitzen, zu lesen oder Gitarre zu spielen. Gute Gespräche mit Menschen. Spaziergänge.
fk-a: Ihr Erfolgsgeheimnis?
Engelke: An mich und an das Leben zu glauben.
fk-a: Ihre besten Eigenschaften sind?
Engelke: Zuverlässig, kreativ, spontan, wertschätzend, belastbar.
fk-a: Ihr Hauptcharakterzug?
Engelke: Ich bin eine „Stehauf-Frau“ – begeisterungsfähig und manchmal zu spontan.
fk-a: Ihre größte Schwäche?
Engelke: Ungeduld und Schokolade. Außerdem sage ich manchmal zu spät „Nein“ – aber ich arbeite daran und werde immer besser.
fk-a: Welche Fähigkeiten/Eigenschaften hätten Sie gern?
Engelke: Geduld. Achtsamkeit. Konstruktiv Wut zeigen zu können.
fk-a: Welche Menschen haben Sie am meisten beeinflusst/beeindruckt?
Engelke: Meine Großeltern und andere Verwandte. Inga Rumpf. Paulo Coelho. Eine 87-jährige Bekannte hier in Kassel. Giora Feidman. Mahatma Gandhi und viele mehr.
fk-a: Welche Bücher haben Sie am meisten beeindruckt/beeinflusst?
Engelke: So etwas sollte man eine Leseratte wie mich besser nicht fragen. Zuerst Pippi Langstrumpf. Dann: Hermann Hesse, Glasperlenspiel. Die Bibel. John Steinbeck, Früchte des Zorns. Paulo Coelho, Der Alchimist. Louise L. Hay und…
fk-a: Welche Leistungen bewundern Sie am meisten?
Engelke: Menschen, die trotz schwierigster Erfahrungen und Lebensumstände positiv und humorvoll geblieben sind. Menschen, die wunderbare Bücher schreiben oder ebensolche Musik machen und das tun, was sie wirklich, wirklich tun wollen.
fk-a: Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihrem Partner/Ihrer Partnerin am meisten?
Engelke: Seine Zuverlässigkeit und Geradlinigkeit.
fk-a: Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?
Engelke: Zuerst zweifele ich heftig an mir und zürne dem Schicksal. Dann frage ich mich: was kann ich daraus lernen? Und schließlich: gab es auch etwas Gutes an dieser Erfahrung?
fk-a: Wie/Wo tanken Sie Zuversicht, Kraft und Energie?
Engelke: Bei Spaziergängen mit dem Hund. Beim Walken. In der Badewanne. Beim Lesen. In der Familie und mit Freunden. Beim Meditieren. Beim Kochen. Beim Musizieren und Singen. In einem Blumenladen. Kurz: Bei allem, was mir Spaß macht und mir gut tut.
fk-a: Wem werden Sie ewig dankbar sein?
Engelke: Meinen Großeltern.
fk-a: Wann sind Sie glücklich und zufrieden?
Engelke: Wenn ich bei einer Tätigkeit in den „Flow“ komme – also ganz im Augenblick aufgehe und im Hier und Jetzt bin.
fk-a: Wofür können Sie sich richtig begeistern?
Engelke: Dafür, was man aus 26 Buchstaben so alles machen kann.
fk-a: Wie oder womit kann man Ihnen eine Freude bereiten?
Engelke: Mit einer Tafel Schokolade (herbe Sahne) …. nein, ernsthaft. Wenn ich merke, jemand hat sich wirklich Gedanken über ein passendes Geschenk für mich gemacht.
fk-a: Wen oder was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Engelke: Meinen Lebensgefährten, unsere Hündin, MP3’s und mein Bücherregal. (Oder sollte es etwa nur eine Sache sein???)
fk-a: Welchen Traum möchten Sie sich noch unbedingt erfüllen?
Engelke: Einen Roman schreiben und eine Reise nach Madagaskar.
fk-a: Warum sollte jeder einmal im Jahr eine Fortbildung besuchen?
Engelke: Weil das Leben Veränderung und Bewegung ist.
fk-a: Was hätten Sie längst einmal fragen müssen?
Engelke: Was brauche ich eigentlich wirklich – was brauchen wir Menschen eigentlich wirklich?
fk-a: Ich glaube, dass…
Engelke: ...das Leben einen Sinn hat.
fk-a: Und wie lautet Ihr Lebensmotto?
Engelke: Das ist leider Englisch: „Life is a mystery to be lived, not a problem to be solved.“ Übersetzt in etwa: Das Leben ist ein Geheimnis, das gelebt werden will. Kein Problem, das gelöst werden muss.
Die Fragen stellte Cornelia Breithaupt