Unsere Wurzeln, unsere Kraft, unsere Wege aus der Abhängigkeit.
Frauenseminar 2007 vom 21. bis 22. Juli in Rastatt
Wurzeln geben uns Halt und ermöglichen Entfaltung.
Das Ankommen: Nun mein Ankommen war wunderschön. Als ich vor fünf Jahren auf den ersten Frauentag "mitgeschleift" wurde, dachte ich noch: "Na, ist das nicht ein bisschen übertrieben mit der Wiedersehensfreude?". Heute kann ich sagen: „NEIN!!!“ Es ist wunderbar, all diese Frauen wieder zu sehen, die eine seit einer Woche, manche seit ein paar Monaten und wieder andere seit ein oder zwei Jahren. Und alle sind wir gespannt, wie das Seminar sein wird, denn meistens kommt es anders als Frau denkt. Mir ging es dieses Mal auch wieder so. Ich hatte mich mit dem Thema nicht weiter auseinander gesetzt und nur kurz überlegt: "Mal sehen, was kommt; wie werde ich mit meinen Wurzeln zurechtkommen?“ Schon bei der Einstimmung wurde ich eines Besseren belehrt.
"Was nicht in die Wurzeln gegeben wird, kann nicht in die Krone gelangen." Diese Aussage stand auf einem Flyer, der zusammen mit einer kleinen Blume (von lieben Händen gebastelt) auf jedem Platz lag. Bevor uns Karin, unsere neue "Chefin", mit zunächst leicht zitternder Stimme begrüßte und mit dem organisatorischen Kleinkram vertraut machte, drängte sich mir noch rasch die Frage auf: "Nach welchem Schema werden dieses Mal wohl die Kleingruppen gebildet?" Überraschung…
Bärbel, Simone und Uta halfen uns dann zum vollständigen Ankommen mit zwei schönen Musikstücken. Das ist so eine Tradition, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.
Gegen halb elf hieß es dann: "Auf zur Kleingruppenarbeit". Ich bin bei Simone gelandet, die uns noch mit einer "Meditation" auf das Thema einstimmte. Und es war eine gelungene Kleingruppe. Nach der kurzen Vorstellungsrunde (es sind immer wieder "Neue" dabei) ging es gleich zur Sache. Und wieder durften wir feststellen, wie wertvoll diese Arbeit ist, wenn wir offen aufeinander zugehen können. Jede kommt aus ihrem Alltag, aus ihrem Umfeld in die Kleingruppe, mit ihren Ängsten, Sorgen und Nöten. So unterschiedlich diese auch sein mögen, gibt es doch immer wieder Parallelen zu der einen oder anderen Frau in der Runde. Und wenn sich dann das Verständnis breit macht und wir das Vertrauen zueinander spüren dürfen, ist es ein wunderbares Geschenk.
So, der Anfang war gemacht - Mittagspause. Wir stärkten uns bei einem leckeren Essen und freundlichem Geschnatter (ist ja schließlich Frauentag).
Der Nachmittag war dann für Frau Arenz-Greiving reserviert: Eine resolute Frau, die ihr Handwerk versteht und schon lange Jahre in der Suchtberatung tätig ist. Viele von uns hatten sie schon auf anderen Veranstaltungen gesehen und gehört. Sie stellte uns unsere Wurzeln aus der therapeutischen Sichtweise vor. Hier hatte sie die Namen von verschiedenen persönlichen Potentialen. Und wieder wurde uns bewusst, wie wichtig es für jede von uns ist, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, spüren zu lernen und zu erkennen: "Was tut mir gut?"
Nach diesen vielen "Inputs" hatten wir uns den Feierabend redlich verdient. Jede hatte ihre eigene Strategie - ein Spaziergang nach dem Abendessen, eine Runde schwimmen im hauseigenen Freibad, Rückzug aufs Zimmer, Telefonat mit zu Hause... Zum Abschluss des Tages hatten wir noch das Angebot, uns im Untergeschoss des Hauses zu treffen. Hier erwarteten uns zwei Gewölbe-Kellerräume, romantisch gestaltet, zur Baummeditation. Das war ein schöner, wenn auch langer Tag.
Sonntag: Zum "Einstieg" in das Thema gab es eine Wurzel-Baummeditaion und danach gehörte der Sonntagvormittag unserer Referentin. Frau Arenz-Greiving stieg in das Thema der ganzheitlichen Persönlichkeit ein und erläuterte uns die "Sechs Säulen des Selbstwertgefühls". So trocken das Thema aus der Ferne auch klingen mag - es gab wieder eine emotionale Runde. Sicher bekamen wieder einige einen Anstoß zur Veränderung. Und wie immer, war auch hier wieder die Zeit viel zu knapp. Vermutlich wäre sie das auch bei einem Wochenseminar.
Wir genossen noch einmal, gemeinsam an einem gedeckten Tisch sitzen zu können, ohne uns um den Abwasch kümmern zu müssen. Am Nachmittag tauschten wir uns zunächst noch einmal in der Kleingruppe aus, um uns dann zum Abschluss im Plenum zu treffen und in der großen Runde unsere Eindrücke mitzuteilen. Danach lauschten wir den Klängen, die uns das "Freundeskreis-Trio" zum Besten gab.
Nach unserem Abschiedsritual, der "Sonnenblume", die uns noch einmal unsere Brigitte vorlas, nahm sich noch jede Frau eine Rose, und dann kam das große Verabschieden. In der kurzen Zeit waren neue Kontakte geknüpft und alte vertieft worden. Und es ist spannend, beim nächsten Treffen zu hören, was das Wochenende bewirkt hat.
Ich bin jedes Mal wieder dankbar, dass ich dabei sein durfte. Vielen Dank an alle, die das ermöglichen.
Claudia Keller
PS. … auch das Heimkommen kann schön sein!