Sucht und Beziehungen - Sucht in Beziehung - Beziehung in der Sucht
Bericht von der Mitarbeiterschulung des Landesverbandes
Umfangreich war das diesjährige Thema bei der Mitarbeiterschulung vom 11.11. - 13.11. 2005 im Thomashof in Karlsruhe-Stupferich, die, wie auch leztes Jahr, Frau Arenz- Greiving, leitete.
Nach der Begrüßung durch Ludwig Engels und Brigitte Sander- Unland wurden die Teilnehmer gebeten, sich jeweils mit Vornamen vorzustellen und die Beziehungen zum eigenen Vornamen mitzuteilen. Viele hatte sich vorher noch nie Gedanken über ihren Namen gemacht und standen plötzlich in einer sehr engen Beziehung zu sich selbst.
Vier Kleingruppen diskutierten am Samstag nach einer kleinen Einstimmung durch Roland Kögel das Thema „Auswirkungen einer Suchterkrankung auf persönliche Beziehungen“, wobei die Fragen
- Welche Auswirkungen hat die Suchterkrankung eines Partners auf die Zweierbeziehung?
- Welche Auswikungen hat die Suchterkrankung eines Elternteils auf die Beziehungen der erwachsenen Kinder?
- Welche Auswikungen hat die Suchterkrankung eines Elternteils auf die Beziehungen der Kinder und Jugendlichen?
- Welche Auswirkungen hat die Suchterkrankung eines Kindes auf die Beziehung der Eltern?
an die jeweiligen Kleingruppen zu Beantwortung weitergereicht wurden. Die recht umfangreichen Ergebnisse wurden im anschließenden Plenum vorgestellt.
Der Film „Im Schatten der Sucht - in der Sucht des Vaters gefangen“ löste Betroffenheit aus, führte aber auch zu Diskussionen, die bis zu den Kleingruppen hineinreichten, welche sich am Samstag Nachmittag mit der Aufgabe „Kommunikation in einer Familie/Beziehung mit einem Suchtproblem“ auseinandersetzten. In Stichworten wurde festgehalten, was ein schwieriges oder ungutes Gespräch ausmacht und welches die Faktoren für eine gelunene Kommunikation sind. Ein Beispiel für ein schwieriges und ein Beispiel für ein gelungenes Gespräch wurde von Teilnehmern jeder Kleingruppe im Plenum als Rollenspel vorgestellt. Viele Emotionen wurden geweckt, als sich Einige in den von ihnen gespielten Rollen selbst wiederentdeckten. Sichtworte für ein gutes Gespräch waren z.B. Wertefreiheit, Ich-Botschaften, Aktives Zuhören, Nüchternheit, Blickkontakt, Erhlichkeit u.v.m.
Der Sonntag begann mit einer meditativen Einstimmung von Ralf Seifert und wurde duch einen für mich begeisternden Vortrag von Frau Arenz-Greiving über folgende Bereiche fortgesetzt:
- Was ist zwischenmenschliche Kommunikation
- Funktionen nichtsprachlicher Signale
- Das Selbstwertgefühl in der Kommunikation
- Die Grundhalung des aktiven Zuhörens
- Ich-Botschaften
- 10 Grundregeln effektiver Gesprächsführung
- ICH-Zustände (Eltern-Ich, Kind-Ich, Erwachsenen-Ich)
Ich gblaube, es hat nicht nur mich begeistert, mit welcher Souveränität und Verständlichkeit Frau Arenz-Greiving diesen doch sehr umfangreichen Themenbereich vermittelt hat.
Fragen zum Thema und die vielen Erwartungen an das Seminar, die zu Beginn der Schulung zu Papier gebracht worden waren, wurden am Seminarende beantwortet bzw. waren zum größten Teil erfüllt.
Mein Dank gilt Frau Arenz- Greiving und hauptsächlich den Veranstaltern. Weiter so!! - aber bitte nicht mehr im Thomashof.
Klaus Hoffner