Mit spitzer Feder gegen die Sucht
Karikaturen von Kindern und Jugendlichen im Kurpfalz-Centrum Leimen
Unter dem Titel "Mit spitzer Feder gegen die Sucht" eröffnete im Leimener Kurpfalz-Centrum eine Ausstellung, die vor mehr als drei Jahren vom Deutschen Studienkreis und Deutschen Jugendkreis ins Leben gerufen wurde. Die Ausstellung ging aus einem Karikaturenwettbewerb zum Thema "Sucht" hervor. Knapp 9000 Einsendungen von Jugendlichen zwischen sechs und 22 Jahren gingen bei einer Jury ein, die letztendlich 32 Bilder auszusuchen hatte. Bevor die Ausstellung nach Leimen gekommen ist, war sie bereits in Eberbach, Sinsheim , Heidelberg und Mannheim zu sehen.
Die Stadtväter von Leimen konnten zur Eröffnung viele Interessierte begrüßen, und sie zeigten sich sehr erfreut, dass es der Stadtmission Heidelberg gelungen sei, die bekannte Ausstellung, die seit drei Jahren bundesweit gezeigt werde, nun auch in ihren Kommunen vorstellen zu können. Das Thema "Sucht" wird hier ohne erhobenen Zeigefinger, aber trotzdem in großer Eindringlichkeit dargestellt.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke zeugen von einer intensiven Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen mit dem Thema, von ihren Ängsten und Sorgen, sie sind flapsig und frech, mitunter auch zynisch, dramatisch, sarkastisch oder schockierend ohne Scheu und Tabus.
Nach Schätzungen sind alleine in Deutschland rund zehn Millionen Menschen, darunter etwa 500 000 unter 25 Jahren, in irgendeiner Form von Sucht betroffen. Dies gilt nicht nur für illegale Drogen, sondern in viel größerem Maße für die weit verbreiteten und leicht zugänglichen Zigaretten und Alkohol.
Dank gebührt Herrn Rüdiger Dunst von der psychosozialen Beratungs- und ambulanten Behandlungsstelle der Stadtmission, der selbst in der Suchtberatung tätig ist und die geschilderten Probleme aus seiner täglichen Arbeit kennt.
Rüdiger Dunst bedankte sich seinerseits für die Möglichkeiten, die Ausstellung in den genannten Gemeinden zeigen zu können. Wichtig sei es, mit der Vorbeugung so früh wie möglich zu beginnen. Kinder müssen rechtzeitig lernen, "Nein" sagen zu können. Für ihn sei in der Suchtberatung jedes einzelne Schicksal wichtig. Zahlenangaben, egal in welcher Höhe, wirken auf die meistem Menschen eher abstrakt. In diese Ausstellung jedoch zeigen sich deutlich individuelle Schicksale, die auf ihre eigene Art betroffen machten und zum Nachdenken anregen.
Die Ausstellung wird in unserer Region voraussichtlich noch in Wiesloch und Walldorf zu sehen sein.
Roland Kögel