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…dann kann er was erzählen und er hat in der Regel einen Koffer dabei. Ein pinkfarbiger Koffer war in diesem Jahr beim Stand des Landesverbandes der Freundeskreise Baden und des Freundeskreises Karlsruhe auf der Verbrauchermesse Offerta eines der Objekte, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Hatten sie doch die Möglichkeit, die Zahlenkombination des Kofferschlosses mittels Promillebrille unter simulierter Alkoholeinwirkung zu öffnen. Dies bereitete jedoch vielen Akteuren schon bei 0,8 Promille große Schwierigkeiten, denn sie waren sich meistens nicht bewusst, welche Einschränkungen bereits dieser Promillegehalt mit sich bringt, wenn man es mit klarem Verstand erlebt und registriert.
Neben dieser praktischen Übung über die veränderte Wahrnehmung und Ausführung der Feinmotorik hatten wir unseren Stand dank der finanziellen Unterstützung der AOK Baden-Württemberg mit zwei Monitoren technisch enorm aufgerüstet, um mit visuellen Eindrücken auf die Suchtproblematik hinzuweisen bzw. die Gefahren, welche ein Suchtmittelkonsum mit sich bringen kann, zu demonstrieren.
Ein in Auftrag gegebener mehrminütiger Trailer der etwas anderen Art über Spiel- und Internetsucht sowie über Essstörungen regte den Betrachter durch klare, kurze Schrifteinblendungen, verbunden mit Hintergrundbildern, zum Nachdenken und Hinterfragen dieses Suchtbereiches an und stellte die Grundlage mancher gezielten Nachfrage dar.
Auf dem zweiten Monitor wurden Verkehrssituationen im städtischen Umfeld, auf Landstraßen und Autobahnen sowie zusätzliche Straßenverkehrsschilder mittels Power Point eingeblendet. Ziel dieser Übung war, die jeweilige Verkehrslage und die eingeblendeten Verkehrszeichen auch mit den Promille- und Drogenbrillen richtig einzuordnen und zu erkennen. Auch hier ergab sich meistens ein Aha-Effekt, wenn Mann oder Frau bemerkte, wie viele Details nicht mehr erkannt und so manche Verkehrszeichen falsch gedeutet wurden.
Die Neuausrichtung unserer diesjährigen Präsentationen und Aktionen hat sich bestens bewährt, wie wir aus den Reaktionen der neuen Messebesucher und so manchem Stammgast unseres Standes entnehmen konnten. Demnach wurde unser Stand nicht nur wegen der angebotenen Aktionen bewusst angesteuert, sondern vielfach wegen gezielter Nachfragen zu Suchtproblematiken in der eigenen Familie, bei Arbeitskollegen oder Nachbarn, aber auch, weil so mancher Ratsuchende selbst immer wieder mit suchtbelastenden Klientel zu tun hat.
Nicht unerwähnt darf natürlich bleiben, dass wir mit diversen Informationsmaterialien und Flyern über die Freundeskreise im Allgemeinen, unsere Selbsthilfegruppen im Land und den Angeboten vor Ort informierten. Ebenso hielten wir einen Taschenkalender 2018, ein Päckchen Papiertaschentücher und für die Kleinen natürlich Gummibärchen zum mitnehmen bereit. Die besten Imageträger aber waren wieder die vielen Helfer mit ihrer Offenheit und der Ausstrahlung, dass Betroffene und Angehörige nicht mit einem Stigma belegt sind, sondern dass man sich vertrauensvoll an die Freundeskreise, ihre Gruppen und deren Hilfsangebote wenden kann.
Dieter Engel
Siehe auch: Link auf Trailer