Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe - 
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„Leben oder gelebt werden?“

Frauenseminar in Bad Herrenalb

Das Frauenseminar zum Thema „Leben oder gelebt werden?“ war – dies sei schon mal vorab gesagt – wieder ein großartiges Erlebnis, von dem alle Teilnehmerinnen begeistert waren. Das 2017er Seminar (30.06.- 02.07.) wurde vorbereitet und betreut von Sheila Küffen, Christina Welzel, Uta Münchgesang, Simone Engels und Ute Meise.

Los ging's – wie immer in Bad Herrenalb – mit dem sehr leckeren Abendessen. Nach einer hübschen Einführung mit einem Aufsatz von Charlie Chaplin zu seinem 70. Geburtstag „Als ich mich selbst zu lieben begann …“ mussten wir selbst 'was tun. In Form eines „world cafe“ bearbeiteten wir die Fragen

  • Was bedeuten Grenzen für mich?
  • Was trägt dazu bei, dass Grenzen respektiert werden?
  • Zu wem oder was sage ich gerne Ja?
  • Wann fällt es mir leicht Nein zu sagen?
  • Warum fällt es mir schwer Nein zu sagen?

So hatten wir erstmal Stoff zum Nachdenken, für Unterhaltungen am späteren Abend und zum Verarbeiten im Schlaf.

Am nächsten Morgen ging es nach einer sehr persönlichen und berührenden Themeneinführung von Christina Welzel im Plenum an die Arbeit in Kleingruppen um das Thema „Balance von Nähe und Distanz“. Eine schöne Geschichte von vier Stachelschweinen, die sich in einer Höhle gegenseitig wärmen sollten, ohne sich mit ihren Stacheln zu verletzen, bot einen guten Einstieg für die Beschäftigung mit den gegensätzlichen Wünschen nach Verbundenheit einerseits und Autonomie andererseits.

Am Nachmittag war das Thema „Die Maschen der Saboteure“ Nörgler, Jammerer, Schmeichler, Enttäuschter, Einschüchternder, Druckmacher und Täuscher. Je nachdem, worin unser Nein-Sage-Problem besteht (Pflichtbewusstsein, Fürsorglichkeit, Unsicherheit oder Begeisterungsfähigkeit), halten sie uns mit ihrer Strategie vom Nein-Sagen ab. Und die Menschen, die uns kennen, wissen, wie sie uns greifen können. In den Kleingruppen befassten wir uns u.a. in Form von Rollenspielen mit einzelnen persönlichen Erfahrungen hierzu. Nach der Aufarbeitung im Plenum und ein paar Körperübungen widmete sich jede Teilnehmerin selbstständig der Frage „Was möchte ich in Zukunft anders machen?“.

Für den Abend bekamen wir Karten (geschenkt! Danke!) für die Landesgartenschau mit dem Theaterstück „Der eingebildete Kranke“ von Moliere. Leider wurde das Vergnügen durch das regnerische Wetter etwas getrübt.

Am Sonntag arbeiteten wir nach einer kurzen Meditation jeweils zu viert an einer Collage zu den Themen „Wer bin ich? Was gehört zu mir? Was ist für mein Leben wichtig?“. Auch hierbei ging es u.a. um das Setzen von Grenzen. Mit einer Ausnahme hatten die Teilnehmerinnen aber keine Schwierigkeiten damit, sich ein großes Blatt gerecht in vier Teile zu teilen. Die einzelnen Collagen wurden dann allen vorgestellt.

Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit den Fragen „Was hat uns gefallen?“ und „Was könnte man verbessern?“. Wir waren alle sehr zufrieden und hatten den Eindruck durch dieses Seminar viel für uns gewonnen zu haben. Niemand hatte beispielswweise einen Referenten- Vortrag vermisst, wenngleich für zukünftige Seminare ein solcher nicht ausgeschlossen wurde. Wegen des schlechten Wetters am Samstagabend wurde der Wunsch laut, in Zukunft eventuell die Programmbausteine von Samstagnachmittag und -abend kurzfristig tauschen zu können, falls Wetterabhängigkeit besteht. Zum Schluss konnten noch Themenvorschläge für das nächste Frauenseminar abgegeben werden.

Und ganz zum Schluss wurde das Amt der Frauenbeauftragten endgültig von Christina Welzel an Sheila Küffen übergeben und wir verliehen gegenüber den Veranstalterinnen des Seminars alle unserem Dank Ausdruck. Es herrschte eine tolle, sehr verbindende Stimmung und wir gingen ein wenig traurig auseinander, aber mit dem Trost, dass es ja nächstes Jahr wieder ein Frauenseminar geben wird.

Eva Hahn