Computer - Internet - Sucht
Problematischer Umgang mit PC/Internet
Infoveranstaltung des FK LoS Gaggenau am 18.03.2011
Die hier beschriebene Info-Veranstaltung führte der Freundeskreis LoS Gaggenau auf Anregung und mit fachlicher Unterstützung der Suchtberatungsstelle Rastatt im Kantinengebäude der Daimler AG in Gaggenau durch. Leider ließ die Projektförderung durch die Krankenkassen schwer zu wünschen übrig, da sie an der Gruppengröße festgemacht wird, was bei einer Veranstaltung, die für Jeden offen ist, unsinnig erscheint. Zu unserem Glück hatten wir die volle Unterstützung des Landesverbandes Baden e.V., der uns Plakate und Flyer drucken ließ. Nicht zu vergessen sei hierbei der immer mit Rat und Tat zur Seite stehende Siegbert Moos (Sekretär des LV Baden).
Die beiden Referenten, Frau Silivia Sammet und Herr Wolfgang Langer von der Beratungsstelle schafften es, durch Einbindung der Zuhörer Ihren Vortrag so zu gestalten, das keine Langeweile aufkam. Zur Einstimmung in das Thema wurde eine Folie gezeigt mit den ersten Fernsehgeräten, Tonbandgeräten, Computern und Plattenspielern, welche in der Runde für Erheiterung sorgte. Es folgte dann die Überleitung zur Medienabhängigkeit, wobei mit dem Hinweis auf verschiedene Risikobereiche wie mangelnde Sicherheitsfaktoren, Förderung von Mobbing, Beleidigung, Gewalt etc. bedingt durch mögliche Anonymität, der Umgang mit und das Verhalten am PC (exzessiver Konsum und suchtkonformes Verhalten) näher durchleuchtet wurde.
Anhand von Zahlen und Fakten konnte belegt werden: Bei Jugendlichen nimmt der Computer als Freizeitfaktor mit 38% einen großen und immer noch steigenden Anteil ein. Die PC erlangt seine hohe Faszination u.a. dadurch, dass durch das Ermöglichen eigener Leistungssteigerungen und Herausforderungen Grundbedürfnisse gefördert werden. Zu den Gefahren eines exzessiven Konsums zählen: Lost in Space, Isolation, Anpassung an Gefühllosigkeit und Mangel an Orientierung.
Zu den am häufigsten gestellten Fragen gehörte diese: „Macht der Computer süchtig?“ Antwort: Da streiten sich die Experten noch, aber wie bei anderen Suchtformen gilt: eine Abhängigkeit liegt vor, wenn jemand sein Verhalten auch dann fortsetzt, wenn es negative Folgen für ihn hat. Computerabhängigkeit ist sehr vielschichtig: Spielen, Handeln, Wetten, Einkaufen, Surfen, Cybersex, Chatten etc. Ob man süchtig ist oder nicht kann man mit Hilfe eines Selbsttests feststellen, der prüft, ob bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sind wie: Nachlassende Aktivitäten, Gesundheitliche Störungen, Nachlassende soziale Kontakte und Überzogene Reaktionen auf Verbote usw.
Beratung und Informationen bekommt man in Suchtberatungsstellen. Dort werden u.a. Diagnosen gestellt, therapeutisch Begleitungen sowie Vermittlung an Kliniken und Kooperation mit anderen Einrichtungen angeboten.
Gerd Melcher